Zeugnisse
Seit 1921 überlegen Legionäre, wie sie sich im Weinberg des Herrn am besten einbringen und was sie tun können, damit Gott in der Welt geliebt werde. Aus dieser schlichten, aber doch großartigen Überlegung ist die Legion Mariens hervorgegangen. So wie sie heute ist. Mit allen ihren charakteristischen Merkmalen.
Wer von den vielen Millionen Mitgliedern hätte daran gedacht ein System zu leben, das zu einer immer größeren spirituellen Kraft in unserer Welt werden sollte? In Treue und Entschlossenheit angewendet, kann so in Maria den Völkern Leben, Freude und Hoffnung gebracht werden.
Die folgenden Beiträge sollen ein lebendiges Zeugnis geben für die mannigfaltige und fruchtbare Arbeit und den reichen Segen, der daraus hervorgeht.
Maria Hickl – aktives Mitglied seit 1979 aus Frankfurt am Main
Nach der Geburt meiner Tochter musste ich einige Wochen pausieren, aber es fehlte mir etwas sehr.
Es sind nicht nur die Menschen, die Gemeinschaft, das gemeinsame Beten, der Ablauf des wöchentlichen Treffens – am meisten ist es die Gegenwart Marias, die mir bei jedem Treffen ganz deutlich bewusst wird. Sie, Maria, hat uns gerufen und sie will in unserer Mitte sein, nicht nur während des Treffens – aber da ist es besonders spürbar, auch wenn wir nur eine kleine Gruppe sind.
Dr. Jörg Pfeifer – aktives Mitglied seit 1981 aus Alsbach-Hähnlein
Ich war 16 Jahre alt, als ich im Schwimmbad an die Kasse gerufen wurde. Dort stand ein etwas älterer Jugendlicher meiner Pfarrei, den ich eigentlich nicht sehr gut leiden konnte. Eineinhalb Stunden erzählter er mir von der Legion und lud mich zum Treffen des Jugendpräsidiums ein.
Als ich das zuhause erzählte, meinte meine Mutter: „Was willst du denn bei den alten Frauen?“. Unser Pfarrer bohrte noch ein paar Mal nach, dann ging ich hin. Was sonst vielleicht viele zuerst abschreckt, zog mich an: klare Regeln, ein geordneter Ablauf und die Möglichkeit, sinnvoll etwas in der Pfarrei zu tun. Ich kam und blieb, nun immerhin schon fast 30 Jahre.
Was hat es mir gebracht, in der Legion zu sein? Wenn ich ehrlich darüber nachdenke, hat es mein Leben verändert. Als junger Mensch, der etwas bewegen wollte, fand ich verantwortungsvolle Legionäre und Priester, die uns Jugendlichen Aufgaben übertrugen, an denen wir wachsen konnten. Nicht nur in der Pfarrei, sondern vor allem in der Legion lernte ich bald, dass der Jugend ein wichtiger Part in der Gestaltung des christlichen Lebens gebührt. Viele „Alte“ hatten den Mut, mir unter ihrer oft sehr taktvollen Begleitung Verantwortung zu übertragen. Das war eine ideale Vorbereitung für das Berufsleben.
Nach einigen Jahren entwickelte ich ein geregeltes Gebetsleben. Heute ist der fast tägliche Messbesuch, das Beten des Rosenkranzes und der Legionsgebete sowie Teile des Breviers ein ganz selbstverständlicher Teil meines Lebens. Auch das, was wir als „sentire cum ecclesiae“ – nämlich „fühlen mit der Kirche“ – bezeichnen, habe ich hier gelernt. Auf die Kirche zu hören und nicht alles sofort abzuurteilen, was aus Rom kommt, ist ja heute leider nicht mehr selbstverständlich. Gerade das regelmäßige Apostolat, in dem man immer wieder Menschen mit den verschiedensten Fragen begegnet, erzieht den Legionär automatisch, sich mit religiösen Fragen und Problemen auseinanderzusetzen und Antworten zu suchen, die man den Menschen weitergeben kann. Das geht aber nur, wenn ich für mich selbst damit im Reinen bin.
Wenn ich ein Resümee ziehen müsste, würde ich sagen, dass ich die Legion Mariens als Lebensform, als meine Lebensform gefunden habe. Auch die oft an mich gestellte Frage, warum ich denn nicht Priester geworden sei, kann ich heute beantworten. Gott hat für jeden Menschen eine eigene Berufung geschaffen; meine ist die Mitgliedschaft in der Legion. Hier gestalte ich mit meinen Kräften mit am Aufbau des Reiches Christi. Ich rede nicht nur von der sogenannten laikalen Berufung, ich lebe sie.
Thomas Drexler – aktives Mitglied seit 1984 aus Garching bei München
Als ich in meiner späteren Jugend den Glauben neu entdeckt hatte, war ich auf der Suche nach einer geeigneten Gemeinschaft, bis ich die Legion Mariens fand.
Ich freute mich eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten gefunden zu haben, deren Leben vom Glauben an Jesus Christus geprägt und konsequent gelebt wurde. Die Kombination von Kontemplation/Gebet und Aktion/Apostolat als deren Konsequenz und gemäß dem Auftrag Jesu haben mich von Anfang an fasziniert.
Meine Frau habe ich hier kennengelernt, die vor unserer Heirat ebenfalls aktives Mitglied war.
Durch die Legion Mariens hat Gott in mir einen festen Glauben, Liebe zur Gottesmutter und eine tiefe Verbundenheit mit Christus und seiner Kirche wachsen lassen. In vielen Begegnungen durfte ich das Wirken des Heiligen Geistes und die Gnade Gottes erfahren. Seitdem habe ich stets versucht zuerst das Reich Gottes zu suchen und ich habe immer wieder erfahren, dass Gott alles andere (Familie, Beruf usw.) im Überfluss dazuschenkt.
Daniel Huber – aktives Mitglied seit 2002 aus Anzing
Ich bin seit 2002 aktiv in der Legion Mariens tätig. Anfangs war es etwas schwer für mich, da ich so etwas vorher noch nicht kannte und so eine Arbeit für mich ungewohnt war. Doch heute fühle ich mich sehr wohl in unserem Präsidium.
Wir sind sehr stark am kirchlichen Geschehen in München beteiligt, besuchen unter anderem ehemalige Obdachlose, suchen das Gespräch mit Straßendirnen und haben auch wöchentlich einen katholischen Schriftenstand in der Innenstadt, bei dem interessante Begegnungen und Gespräche möglich sind. Mir gefällt der Glaubensaustausch mit Moslems sehr gut, denn viele Muslime sind sehr interessiert an Jesus und wollen mehr über unseren Glauben wissen. Es erzählt ihnen nur niemand davon…
Ich kann einem Katholiken nur empfehlen, aktives Mitglied zu werden, denn die Arbeit macht Spaß und man lernt viel fürs Leben!
Monika Roth – aktives Mitglied seit 2010 aus Ellingen
„Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr durch den Herrn Licht geworden. Lebt als Kinder des Lichts!“ (Eph 5,8)
Wie ich zur Legion Mariens kam
Ich war neunmal in Lourdes und zwar von 1994 bis 2002, jedes Jahr – dann veränderte sich in meinem Leben alles zum Guten: „Ein Kind Mariens kann nicht verloren gehen!“ Nach meiner Ganzhingabe an Jesus tendierte ich teilweise nur noch zu Ihm zu beten. Da sagte mir Jesus einige Male in meinem Lieblingsbuch: Botschaft der Barmherzigen Liebe an die Kleinen Seelen: „Die Ehre, die seiner Mutter gebühre, sollen wir ihr geben. Er freue sich darüber.“ So führte mich Maria am Gnadenort Lourdes zu Jesus und Jesus wiederum zu Maria. Mit dem Beitritt im Januar 2010 zur Legion Mariens hat sich der Kreis geschlossen.
So lege ich jetzt meine schwache Hand in die starke Hand Jesu und bitte um Führung, Kraft und Segen für meine Arbeit als Präsidentin beim Aufbau des neu gegründeten Präsidiums „Maria, Mutter der göttlichen Gnade“ in Heroldsbach. Möge meine Königin, meine Mutter ihren Schutzmantel und ihre mütterliche Liebe über meine Mission legen.