Edel Quinn

Edel Quinn – Gesandtin der Legion Mariens in Afrika (1907 – 1944)

Edel mit vier JahrenEdel Mary Quinn wurde am 14. September 1907 in Kanturk, Irland, geboren. Ihre Eltern waren Charles Quinn und Luise Burke Brown. Ursprünglich sollte sie den Vornamen Adele erhalten, durch einen Hörfehler wurde daraus Edel, eine Abkürzung für Edelweiß.

Bereits mit 20 Jahren trat sie der Legion Mariens bei und arbeitete apostolisch in den Elendsvierteln von Dublin.

1932 erkrankte sie und musste längere Zeit in einem Sanatorium verbringen. Das vereitelte ihren Wunsch, in einen kontemplativen Orden einzutreten. Später nahm sie – obwohl nicht mehr ganz gesund – wieder ihre Legionsarbeit auf.

1936 ging sie als Gesandte der Legion nach Ost- und Zentralafrika, wo sie im heutigen Tansania, Kenia, Uganda, Malawi und Mauritius hunderte Legionspräsidien gründete.

 

 

 

Edel als JugendlicheDie Quelle aller Aktivität war für Edel ihre tiefe Verbundenheit mit Gott durch das immerwährende Gebet.

Die Eucharistie war das Zentrum ihres Lebens. Wie traurig wäre das Leben ohne Eucharistie, schrieb sie einmal (aus Worte des Lebens).

Ihre Liebe zu Maria war geprägt von einem kindlichen Vertrauen und einer totalen Großzügigkeit. Sie sagte, sie könne Maria nie etwas abschlagen, von dem sie glaubte, dass sie es wollte. Ihr Rosenkranz schien immer in ihren Händen zu sein.

Schwierigkeiten gab es in großer Zahl, aber Edel begegnete jeder Herausforderung mit unerschütterlichem Glauben und Mut. Wenn andere aufgeben wollten, war ihre Antwort stets: Warum können wir nicht der Mutter Gottes vertrauen? oder Die Mutter Gottes wird sich schon darum kümmern.

Beinahe acht Jahre lang arbeitete sie, trotz ständig schwächerer Gesundheit, in dem riesigen Gebiet, das ihr anvertraut war. Sie errichtete hunderte Legionsgruppen und viele höhere Räte. Das Ergebnis: Tausende Afrikaner setzen sich bis heute für die Verkündigung des Evangeliums durch die Kirche ein.

 

Edels Grab in Nairobi1941 erkrankte Edel schwer an Tuberkulose und starb schließlich am 12. Mai 1944 in Nairobi (Kenia). Sie wurde auf dem dortigen Friedhof der Missionare begraben.

1957 leitete der Erzbischof von Nairobi ihren Seligsprechungsprozess ein. Viele Zeugen wurden gefragt, vor allem in Afrika und Irland. Ihre Zeugnisse, die vom Heiligen Stuhl veröffentlicht wurden, weisen nicht nur auf Edels hervorragende Heiligkeit hin, sondern auf Heiligkeit in höchst ansprechender Form. Die Worte Liebe, Freude, Friede finden sich in fast jedem Zeugnis wieder. Der Generalvikar von Mauritius sprach für viele, als er sagte: Ich möchte ein besonderes Augenmerk auf ihre immerwährende Freude legen; sie lächelte immer; sie beschwerte sich nie; sie stand den Menschen immer zu Verfügung; nie vergeudete sie ihre Zeit.

Am 15. Dezember 1994 veröffentliche Papst Johannes Paul II. das Dekret, in dem der heroische Grad ihrer Tugenden bestätigt und ihr der Titel ehrwürdige Dienerin Gottes verliehen wurde.

 

 

Ein verwaschenes Foto mit Edel und Frank DuffMsgr. Léon-Joseph Suenens, Altbischof von Mecheln, nannte Edel Mary Quinn eine Heldin des Apostolates, was ein Auszug aus dem Buch Ein Leben für Christus von Hilde Firtel deutlich zeigt:

Da ging beim Zentralrat der Legion in Dublin – dem sogenannten Concilium – ein Schreiben eines afrikanischen Bischofs ein, der die Legion anlässlich eines Heimaturlaubs kennen gelernt hatte. Er bat um die Entsendung eines Vertreters, der in Ostafrika tätig werden sollte. Frank dachte sogleich an Edel – und sie war selig über das Angebot. Der Gedanke, dieses angeschlagene Menschenkind in die afrikanische Mission zu senden, rief einen Sturm der Empörung hervor.
(…) Indem Frank jedoch für ihre Aussendung plädierte, eröffnete er für einen ganzen Kontinent eine neue und ungeahnte Möglichkeit der Missionierung und für Edel selbst den Weg zu heroischer Heiligkeit.
Sie hat in den acht Jahren ihres Wirkens wahre Wunder vollbracht. Als sie schließlich ihren Strapazen erlag, war sie bereits zu einer Legende geworden. Nur zwölf Jahre nach ihrem Tod wurde der Prozess zu ihrer Seligsprechung eröffnet, der einen guten Fortgang nimmt.

Auch das Gebet um ihre Seligsprechung wird weltweit nicht nur Legionären angeraten.

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